Austellung der Installation Innkiesel von Alexander Steig

Wie formen Likes, Shares und Hashtags unsere Beziehung zur Natur?

Die interaktive Ausstellungsreihe #meinfluss untersucht digitale Bildkulturen – und fragt, wie unsere Online-Interaktionen kollektive Wahrnehmungen von Landschaft, Klima und Umweltpolitik beeinflussen.

Mit seiner Arbeit Innkiesel (Erratic Block #6) bringt der Konzeptkünstler Alexander Steig diese Reflexion in den physischen Raum. In einer einkanaligen Closed-Circuit-Videoinstallation wird ein unscheinbarer Kiesel vom Ufer des Inns zum meditativ betrachteten Bild: Im Laufe von 24 Stunden rotiert der „Erratische Block“ langsam um seine Achse – fast unmerklich und doch kontinuierlich. Die Live-Übertragung auf einen schwarzen Bildschirm erzeugt eine subtile Spannung zwischen Stillstand und Bewegung, Oberfläche und Tiefe.

Steigs Werk erforscht Zeitlichkeit, Identität und Transformation: Der Flussstein wird zu einem Gefäß geologischer Geschichte und kultureller Zuschreibungen – zu einem Objekt, das sich einer schnellen Lesbarkeit entzieht. Inspiriert von Heraklits Gedanke, dass „alles fließt“, reflektiert die Arbeit über das fragile Gleichgewicht zwischen Einzigartigkeit und Austauschbarkeit, zwischen Beständigkeit und Auflösung.

Innkiesel ist Teil einer fortlaufenden künstlerischen Auseinandersetzung mit Flusslandschaften – beginnend an der Isar in München, weitergeführt an der Leine in Hannover und schließlich am Fjord in Akureyri, Island. In Wasserburg tritt der Kiesel in einen neuen Dialog: mit dem Inn, dem Ausstellungsraum und dem digitalen Raum der Plattformkultur.

Hier das Interview mit Alexander Steig zum nachhören

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